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WPF Retrocomputing

Alt ist cool!

Titelbild Retrocomputing

Übersicht:

Beim Retrocomputing geht es darum, das kulturelle Computer-Erbe lebendig zu erhalten, indem Hardware und Software, die zum Teil Jahrzehnte alt sind, weiterhin in benutzbarem Zustand gehalten werden. Dies kann zwar rein nostalgische Gründe haben, jedoch gibt es auch ernsthafte Anwendungsfälle wie die digitale Langzeitarchivierung oder wissenschaftliche Projekte mit extrem langer Laufzeit. Zudem kann das Studium alter Hardware und Software sowie deren Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte wertvolles IT-Wissen vermitteln. Denn im Kern basieren auch heutige Computersysteme auf den gleichen Ideen. Alte Hard- und Software sind aufgrund ihrer geringeren Komplexität jedoch leichter zu verstehen.

Wir werden uns auf die 8-Bit-Ära konzentrieren und insbesondere die 6502-basierten Heimcomputer von Commodore kennenlernen. Die Geschichte der Firma Commodore – die in ihrer Glanzzeit sogar Trikotsponsor von Bayern München war – ist eng mit der Region Braunschweig verbunden. Wir lernen die wichtigsten Heimcomputer-Modelle kennen und befassen uns insbesondere mit Formfaktor, Anschlüssen, Peripherie, Benutzung, Architektur, Datenformaten - bis hinunter zum Schaltplan. 

Begleitend dazu werden wir uns in  Emulation einarbeiten. Dabei geht es um die Nachbildung von Hardware (insbesondere Prozessoren) durch Software oder FPGA-Hardware. Wir diskutieren die Rolle von Emulatoren im Kontext von Langzeitarchivierung und studieren den Quellcode ausgewählter Emulatoren.

Empfohlene Voraussetzungen: 

  • Computerarchitektur und Betriebssysteme
  • Programmieren I/II (Java)

Wöchentlich:

Sie erarbeiten sich anhand der bereitgestellten Online-Lehrmaterialien eigenständig den Lehrstoff. In den wöchentlich abends stattfindenden Webkonferenzen besprechen und vertiefen wir im Dialog den Stoff:

  1. Einführung
  2. Geschichte der Heimcomputer (insb. Commodore)
  3. Historische Heimcomputer (insb. VC20, C64)
  4. Historische Prozessoren (insb. MOS 6502)
  5. Befehlssatz des MOS 6502, Assembler-Programmierung
  6. Vorstellung der fiktiven Systemarchitektur „RETRO25“
  7. VC20 und C64 im Einsatz
  8. Emulatoren (1)
  9. Historische Kassetten-Laufwerke und -Formate
  10. Emulatoren (2)
  11. Historische Disketten-Laufwerke und -Formate
  12. Langzeiterhalt von Daten

Präsenzen:

In zwei Präsenzen an ausgewählten Wochenenden werden wir „Hands On“-Erfahrung sammeln mit originalen Geräten aus den 1980ern. Wie hat man damals Programme geschrieben, gespeichert und geladen? Wie funktionierte das Commodore BASIC? Diese und andere Fragen werden wir gemeinsam beantworten. Auch für etwas gemeinsames Retro-Gaming bleibt etwas Zeit.

Prüfungsleistung:

Semesterbegleitend programmieren Sie in Java einen Emulator für einen fiktiven 8-Bit-Prozessor und erstellen kleine Demo-Programme in Assembler, um die korrekte Funktionsfähigkeit nachzuweisen. Wenn alles gutgeht, laufen Ihre Programme auch auf den Emulatoren Ihrer Kommilitonen – und umgekehrt.

Die Erstellung der Prüfungsleistung erfolgt zeitlich gestaffelt durch drei einzureichende Meilensteine. Sie erhalten zu Ihren Meilensteinen detailliertes Feedback durch den Dozenten. Den zweiten Meilenstein stellen Sie dem Dozenten zudem bei einem individuellen Online-Treffen vor und beantworten Fragen dazu.

Außerdem gibt es in einer der Präsenzen ein Wissensquiz als Prüfungsteilleistung.

Turnus:

Angeboten im Wintersemester als WPF in den Online-Bachelor-Studiengängen IT-Sicherheit und Wirtschaftsinformatik. In diesen Studiengängen buchen Sie wie üblich über Moodalis.

Im WS2026/27 stehen zudem 7 Plätze in dieser Vorlesung für Studierende der Präsenz-Informatik-Studiengänge zur Verfügung. Formlose Anmeldung per E-Mail an vfh-service(at)ostfalia.de (öffnet Ihr E-Mail-Programm) im Zeitraum 1.8.2026 bis 15.8.2026. Die Plätze werden nach Reihenfolge der Anmeldung vergeben.