Im Rahmen des M14-Seminars „Soziale Arbeit in der Türkei“ reiste eine Gruppe von 14 Studierenden des vierten und fünften Semesters vom 12. bis 19. April 2025 nach Eskişehir in der Türkei. Unter der Leitung von Prof. Dr. Sina Motzek-Öz und begleitet von Dr. Camelia Müller war die Gruppe eine Woche lang zu Gast an der Anadolu Universität.
Dort tauschten sich die Teilnehmenden intensiv mit türkischen Studierenden und Lehrenden der Abteilung Soziale Arbeit der Fakultät für Gesundheitswissenschaften aus. Besuche bei verschiedenen sozialen Einrichtungen in öffentlicher und freier Trägerschaft – darunter Angebote der stationären Kinder- und Jugendhilfe, eine Frauenberatungsstelle und eine Suchthilfeeinrichtung – ermöglichten praxisnahe Einblicke. Die Studierenden gewannen so vielfältige Eindrücke vom Hochschulalltag sowie von den Strukturen, Themen und Rahmenbedingungen der Sozialen Arbeit in der Türkei.
Im Zuge dieses Austauschs und der gemeinsamen Reflexion identifizierten die Studierenden sowohl Gemeinsamkeiten – etwa die Relevanz von Inklusion, demografischem Wandel, veränderten Familienstrukturen oder der Rolle von KI in Studium und Praxis – als auch Unterschiede, wie die Dominanz öffentlicher Trägerstrukturen oder ein stark ausgeprägtes Fürsorgeverständnis mit Fokus auf Einzelfallhilfe in der Türkei.
Die Kombination aus theoretischer Vorbereitung, zum Beispiel durch die gemeinsame Lektüre von Fachtexten, und praktischer Erkundung, wie der strukturierten Sozialraumbegehung in verschiedenen Stadtvierteln Eskişehirs, ermöglichte der Gruppe eine differenzierte Auseinandersetzung mit der komplexen gesellschaftlichen Situation und der Sozialen Arbeit vor Ort. Die Exkursion bot somit wertvolle interkulturelle Lernerfahrungen für alle Beteiligten.